Du bist vegan? Deine Möbel wahrscheinlich nicht…

Ich muss sagen, eigentlich überrascht es mich nicht mehr, tierische Inhaltsstoffe in Produkten zu finden, in denen ich sie niemals erwartet hätte. Und dennoch bin ich erstaunt, in welchem Ausmaß Möbel, abseits von Ledersofa und Daunendecke, ‘nicht vegan’ sein können. Der Teufel steckt hier sprichwörtlich im Detail. 

Was sind vegane Möbel?

Das Houzz-Magazin zitiert die Vegan Society folgendermaßen:

“Veganes Design heißt, dass die verwendeten Materialien, Produkte und Stoffe keinerlei Inhaltsstoffe enthalten, für die ein Tier in irgendeiner Weise zu Schaden gekommen ist, gequält wurde oder die unserem Planeten Schaden zufügen. Das fängt bei Wolle für Teppiche und Polsterbezügen an, geht über Kissenbezügen aus Seide und reicht bis zu Holzlacken, die Bienenwachs enthalten können. Tierversuchsfrei heißt, dass die verwendeten Produkte keinerlei Inhaltsstoffe enthalten, die an einem Tier getestet wurden.”

Welche Möbel sind nicht vegan?

Mögliche tierische Bestandteile

  • Tierische Fasern (Leder, Wolle, Daunen)
  • Klebstoffe (Knochenleim, Hasenleim)
  • Wachse (Bienenwachs)
  • Farbstoffe und Lacke (Schellack)

Bei Möbeln gibt es sowohl offensichtliche als auch versteckte Stoffe tierischen Ursprungs. Und diese sind häufig nur sehr schwer ausfindig zu machen. Einige Möbelhersteller weisen ihre veganen Möbel mittlerweile aus, häufig kann man jedoch nur durch eine direkte Anfrage beim Hersteller herausfinden, ob das Möbelstück tatsächlich vegan ist oder nicht. 

Dass ein Ledersofa oder ein Daunenkissen nicht vegan sind, liegt auf der Hand.

Aber auch Vollholzmöbel sind häufig nicht frei von tierischen Inhaltsstoffen. Ein Großteil der Möbel basiert auf Knochenleim, für den Tierknochen (ähnlich der Herstellung von Gelatine) ausgekocht werden. Dieser wird häufig auch für Pressholz verwendet, um die einzelnen Schichten miteinander zu verbinden.

Knochenleim wird durch Auskochen der Knochen von hauptsächlich Schweinen, Kühen, Schafen und Pferden gewonnen.

Bei der Oberflächenbehandlung wird gerade bei Vollholzmöbeln gerne Bienenwachs oder Schelllack verwendet. Auch hier lohnt es sich, genau zu prüfen, womit das Holz behandelt wurde.

Wichtig! Gerade die Verwendung von Knochenleim, Bienenwachs oder Schelllack wird häufig nicht deklariert.

Glücklicherweise setzt auch in diesem Bereich ein Umdenken ein und das Bewusstsein für die Auswirkungen auf Klima und Umwelt durch die Verwendung von tierischen Produkten wächst.

Einige fortschrittliche Unternehmen deklarieren mittlerweile ihre veganen Möbel.

I am Vegan Bild mit Marienkäfern

Die wahrscheinlich größte Auswahl an vegan deklarierten Möbeln findest du bei Allnatura (nicht zu verwechseln mit dem Bio-Supermarkt). 

Auch die Möbel von room in a box werden vegan produziert.

Höherpreisige vegane Designermöbel findest du hier.

Die Tierrechtsorganisation PETA hat ein Siegel entwickelt, das man hier und da auch in der Möbelbranche entdecken kann. 

PETA Approved Vegan

Ich hoffe du hast einige Anregungen mitnehmen können und hast ein klareres Bild davon, was vegane Möbel ausmacht. Wenn du Anregungen oder Tipps zu diesem Thema hast, schreib sie mir gerne per Mail oder in die Kommentare. 

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Ein Gedanke zu “Du bist vegan? Deine Möbel wahrscheinlich nicht…

  1. Vegane Möbel – ja oder nein?
    Ich sag jein. Warum? Jeder Restaurator von alten Möbeln würde das sofort unterschreiben: es ist ein Segen wenn Verbindungen die sich über die Jahrzehnte gelöst haben mit Knochenleim verleimt sind. Ein riesiger Vorteil von Knochenleim ist nämlich – er ist reversibel! Das heißt, ich kann mit Wärme und Wasser den Leim wieder lösen, selbst wenn die Leimverbindung schon hundert Jahre und älter ist. Das Holz selbst nimmt dadurch keinen Schaden. Alter, mit Wasser angelöster Knochenleim kann dazu problemlos mit neuem Knochenleim verleimt werden. Das ganze kann beliebig oft wiederholt werden. Mit Weißleim undenkbar. Knochenleim ist damit also wesentlich reparaturfreundlicher als Weißleim und daher am Ende ein nachhaltiges Produkt – auch weil es zu 100% recycelbar ist. Und naja, eigentlich ist es doch genial wenn aus einem Abfallprodukt wie den Knochen noch so etwas nützliches wie Holzleim hergestellt werden kann.
    Außerdem ist Knochenleim als Tafel oder Perlen viele Jahrzehnte lagerfähig ohne dabei an Klebekraft zu verlieren. Apropos Klebekraft – die ist bei einem Knochenleim genauso gegeben wie bei einem Weißleim.
    Ok, natürlich hat auch Weißleim seine Vorteile. Z.b. kann damit Wasserfest verleimt werden und die Verleimung großer, industriell hergestellter Leimbinder ist durch Weißleim überhaupt erst möglich. ABER: Weißleim ist am Ende nun mal synthetisch, also ein Kunststoff. Und ob der in der Ökobilanz am Ende so viel besser abschneidet ist fraglich.

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