Titel Fast Furniture vor dem Hintergrund eines Baumstumpfs.

Fast Furniture – warum wir diesen zerstörerischen Trend dringend stoppen müssen

Der Begriff Fast Furniture beschreibt eine Entwicklung, die seit einiger Zeit die Möbelbranche verändert – mit zerstörerischer Wirkung. In diesem Artikel erfährst du, was man unter Fast Furniture versteht, worin ihre zerstörerische Kraft liegt und was wir verändern können und sollten. Einige der vielfältigen nachhaltigen Alternativen zu IKEA und Co. findest du am Ende des Artikels. 

Beginnen möchte ich den Artikel mit einem Gedankenexperiment.

Stellen wir uns vor, es gab einmal eine Person, die in der Lage war, aus dem wertvollen Rohstoff Holz Möbel herzustellen, die jahrzehntelang halten und von Generation zu Generation weitergegeben werden konnten. Nennen wir sie Madera. Madera hatte sogar eine Technik entwickelt, die es ihr erlaubte, häufig ohne Nägel, Schrauben oder Leim auszukommen und die Möbel so zu bauen, dass sie einfach ineinander gesteckt wurden und so ganz leicht auf- und auch wieder abgebaut werden konnten. Ihr reichte dafür das reine Holz aus. Sie nannte diese Möbel Slow Furniture

Zersägte BaumstämmeIrgendwann hielt Madera ihr Geschäftsmodell nicht mehr für zeitgemäß und veränderte es. Sie nannte sich nun Kallax und fing an Möbel zu bauen, die von deutlich schlechterer Qualität waren. Dafür konnte sie nun viel, viel mehr davon herstellen. Deshalb nannte sie diese Möbel Fast Furniture. Verzichten musste sie lediglich auf die ausgeklügelte Art der Bauweise. Sie benötigte nun viele Schrauben, Nägel und Leim, um die Möbel zusammenzubauen. Dies erschwerte zwar den Ab- und Wiederaufbau und die Möbel gingen schnell zu Bruch, aber nach kurzer Zeit merkte Kallax, dass das gar kein Problem war. Denn nun kamen die Menschen, die ihre Möbel kauften, immer häufiger zu ihr, um neue Möbel zu erstehen. 

Sie bekamen nun zwar keine Möbel aus vollem Holz mehr, sondern aus verleimten und mit allerlei toxischen Mitteln behandelten Pressholzplatten, aber auch das schien die Menschen nicht zu stören. 

Madera alias Kallax hatte ihr Geschäft erfolgreich umgebaut und wurde reich und reicher. 

Das Traurige an dieser Geschichte ist, es ist unsere Geschichte.

Ein Grund, wieso wir dringend mehr über Fast Furniture reden (und schreiben) sollten. 

Was bedeutet Fast Furniture?

Fast Furniture sind in Masse produzierte, billige Möbel von überwiegend minderer Qualität. Der Großteil der heute weltweit angebotenen und gekauften Möbel wird auf diese Weise hergestellt. Zumeist von riesigen Möbel-Discountern.

Schrauben Billy Regal

Während Möbel früher in Handarbeit und qualitativ hochwertig angefertigt und oft über Generationen weitergegeben wurden, wird die Lebensdauer der Discounter-Möbel von der Stange immer kürzer. 

Häufig halten sie nicht mehr als einen Umzug aus. Sie sind quasi zum Wegwerfen designed und man kann im Zusammenhang mit Fast Furniture von einem Trend hin zu Einweg- bzw. Wegwerfmöbeln sprechen. 

Die Folgen dieser Entwicklung gehen auf ähnliche Probleme zurück, die wir auch im Bereich der Fast Fashion beobachten müssen:

  • Ressourcenintensive Produktion
  • Kurze Lebensdauer der Produkte
  • Verarbeitung von giftigen Materialien
  • Hohes Müllaufkommen

Einerseits stehen Fast Furniture durchaus in einer Linie mit unseren derzeitigen Konsummustern des immer mehr, immer schneller, immer billiger. Andererseits stehen sie unseren modernen Lebensgewohnheiten diametral gegenüber. Wir sind insgesamt mobiler als frühere Generationen, gerade junge Menschen ziehen häufig um. Praktika, Wechsel der Studien- oder Ausbildungsorte und Auslandssemester sorgen dafür, dass viele junge Menschen ihre Möbel immer wieder ab- und aufbauen. 

Da würde es doch nahe liegen, Möbel zu kaufen, die nicht nach dem ersten oder zweiten Umzug kaputt gehen. 

Warum tun wir den großen Möbeldiscountern den Gefallen und uns das an, immer wieder ihre kurzlebigen Produkte zu kaufen? 

In meinen Augen gibt es zwei Hauptgründe dafür. 

Den großen Möbeldiscountern ist das Streben nach höheren Absatzzahlen, also nach Wachstum, inhärent. IKEA und andere Möbeldiscounter setzen gezielt Anreize, sich im Bereich Wohnen und Einrichten ständig neu zu erfinden. Sie sind wie ihre Kolleg*innen aus der Modebranche wahre Meister*innen darin, kurzlebige Modetrends zu erschaffen. 

Alle paar Jahre kommen neue Designs auf den Markt, die das Gefühl vermitteln sollen, dass die alten Möbel nicht mehr zeitgemäß sind und ersetzt werden sollten. IKEA kann in dieser Hinsicht als Trendsetter psychologischer Obsoleszenz (auch perceived obsolescence genannt) betrachtet werden. 

Im folgenden Werbespot bringt es IKEA sogar selbst ganz gut auf den Punkt. 

Dass diese Strategie aufgeht verdeutlicht der Fakt, dass IKEA Deutschland trotz Corona-Lockdown seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2019/20 erneut um knapp 1% auf 5,3 Mrd. Euro steigern konnte. 

Der zweite wichtige Aspekt ist in meinen Augen das Zusammenspiel von Preis und Qualität der Discountermöbel. Auf den ersten Blick erscheinen sie günstig und sind aus diesem Grund für viele Menschen attraktiv. Zum anderen ist die Lebensdauer niedrig. Viele Möbel halten nur noch ein paar Jahre und müssen dann ersetzt werden.

Nun entsteht folgende Situation: 

Das Möbelstück war günstig in der Anschaffung, verliert aufgrund der minderen Qualität durch Abbau, Transport und Wiederaufbau schnell an Ästhetik und Funktionalität. Gleichzeitig werden Ab- und Aufbau durch den schnellen Verschleiß immer beschwerlicher. 

Es ist so häufig bequemer, die Möbel beim Umzug gar nicht erst mitzunehmen, sondern zu entsorgen und sich Neue zuzulegen. 

Die Hürde, sich immer wieder neu einzurichten, sinkt, wenn man eine Kommode für unter 30 Euro bekommt oder einen Kleiderschrank für unter 100 Euro.

„Wer billig kauft, kauft zweimal.“

Langfristig gedacht ist dies jedoch ein Trugschluss. Mein Opa hat früher oft zu mir gesagt: “Wer billig kauft, kauft zweimal.” 

Und genau das passiert. Discounter-Möbel müssen viel häufiger ersetzt werden als Vollholzmöbel. Und so kauft man häufig alle paar Jahre neue Möbel und hat am Ende mehr Geld ausgegeben, als man für hochwertige Vollholzmöbel ausgegeben hätte. Insbesondere, wenn man diese gebraucht gekauft hätte. 

Die Folgen dieses Möbelkonsums sind gravierend. Für die Natur, für das Klima und letztendlich auch für uns Menschen.

Die zerstörerischen Folgen der Fast Furniture

übereinander liegende, zersägte Baumstämme. Eine Folge von Fast Furniture, einem zerstörerischen Trend.

Fast Furniture sind Energie- und Ressourcenschlucker

Die Herstellung dieser unzähligen Möbel verschlingt wahnsinnige Mengen an wertvollen Ressourcen. In erster Linie werden Massen an Holz benötigt. Dabei ist Waldrodung mittlerweile ein globales Problem und bedroht nicht nur wertvolle Ökosysteme, sondern beschleunigt auch den Klimawandel. 

Alle drei Sekunden entsteht in Kattilstorp, einem kleinen Dorf in Südschweden, ein neues Billyregal. 600 Tonnen Pressspanplatten werden dort Tag für Tag verarbeitet. 

IKEAs Hunger nach Holz wird jährlich mit ca. 18,6 Millionen Kubikmeter des wertvollen Rohstoffs gestillt. Das entspricht einer Schlange von 465.000 aneinandergereihten LKWs mit einem Fasungsvermögen von 40 Kubikmetern und insgesamt 1% des weltweiten industriellen Holzverbrauchs. 

IKEA gibt zwar an, dass das verwendete Holz entweder aus nachhaltigen Quellen oder aus Recyclingprozessen stammt, doch oft ist es selbst für IKEA unmöglich, den genauen Ort der Abholzung zu ermitteln und immer wieder tauchen Vorwürfe auf, die dieses Versprechen in Zweifel ziehen. Erst kürzlich kamen das ARD-Magazin Kontraste sowie die Umweltschutzorganisation Earthsight einem großen Abholzungsskandal auf die Spur, in den IKEA verwickelt ist. Einiges des Holzes, das IKEA vor allem für die Herstellung von Kindermöbeln eingekauft hatte, stammte aus illegaler Rodung in Sibirien. Dies ist sicherlich nicht alleine IKEA anzulasten, sondern wirft auch kein gutes Licht auf das FSC Siegel, denn alle beteiligten Firmen waren FSC-zertifiziert.

Darüber hinaus werden im gesamten Produktionsprozess Unmengen an Energie verbraucht und neben der bereits erwähnten Rodung von kostbaren Wäldern haben Produktion und Verteilung der Möbel auf die Verkaufshäuser einen enormen negativen Einfluss auf die CO2 Bilanz dieser Fast Furniture. 

Schnelle Möbel = schneller Müll

“Obwohl die Müllberge ebenso dramatisch anwachsen, wie die Ressourcen verschwinden, wollen wir es nicht wahrhaben, dass sich das Paradigma der Kurzlebigkeit längst überlebt hat. (…) Mit allergrößtem Aufwand produzieren wir Müllberg für Müllberg und schaffen so die idealen Bedingungen für unseren kollektiven Untergang, als könnten wir es einfach nicht erwarten”

Michael Schmidt Salomon

Ein Haufen Sperrmüll, einige Pressspannschranktüren sichtbar. Eine Folge von Fast Furniture, einem zerstörerischen Trend in der Möbelbranche.

Da die Möbelstücke nur eine kurze Lebensdauer haben, landen riesige Mengen von ihnen Jahr für Jahr auf dem Sperrmüll. Laut statistischem Bundesamt lag die Sperrmüllmenge 2018 in Deutschland bei 2,7 Millionen Tonnen. 

Bestenfalls würden die Möbelstücke dort durch Recycling für die Weiterverwendung aufbereitet. Doch nur die wenigsten Discountermöbel können recycelt werden. Häufig enthalten sie Kleber, Lacke oder andere Schadstoffe, die das Recycling erschweren oder sogar komplett verhindern. 

Viele Möbel finden so ein Ende ihres kurzen Lebens in einer der vielen Müllverbrennungsanlagen in Deutschland. Dem Blog brightly zufolge, sind Möbel die Haushaltswaren, die am seltensten recycelt werden. 

Fast Furniture sind also sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung problematisch. Wir betreiben Raubbau an der Natur, um billige Möbel herzustellen, die ein paar Jahre halten und wir dann verbrennen müssen, weil wir ansonsten nicht wissen, wohin damit. Was für ein Armutszeugnis für unsere heutige Gesellschaft. 

Doch auch auf anderer Ebene wirken Fast Furniture auf uns. 

Was machen Fast Furniture mit uns?

Möbeldiscounter wie IKEA und ihre Fast Furniture sorgen dafür, dass sich Einrichtungen von Wohnungen und Häusern immer mehr angleichen und nehmen ihnen Individualität und Einzigartigkeit. Was wir mit unseren Innenstädten machen, machen wir auch mit unseren Wohnungen. Ich für meinen Teil finde das in beiden Fällen sehr schade. So wie ich mich über kleine Läden in Städten freue, die ich nicht als Kette in jeder anderen Stadt auch sehe, freue ich mich auch über individuelle Einrichtungsgegenstände in Wohnungen und Häusern.

Zusammenfassung & Ausblick

Fassen wir nochmal zusammen. Während Möbel eine lange Zeit so hergestellt wurden, dass sie über Generationen hinweg weitergegeben werden konnten, stellen wir heutzutage Möbel so billig und qualitativ minderwertig her, dass sie oft nur ein paar Jahre überdauern. Wir bauen sie aber nicht nur so, dass sie schnell kaputt gehen, sondern auch so, dass wir sie anschließend nicht weiterverwerten können und der einzige Ausweg bleibt, sie zu verbrennen. Nebenbei ruinieren wir unsere Wälder, verpesten die Umwelt und befeuern die Klimakatastrophe. Mit dem Philosophen Michael Schmidt Salomon gesprochen könnte man diese Verhaltensweise “Schwarmdummheit des Homo demens” nennen. 

Wer würde alleine auf die Idee kommen, wertvolle Ressourcen zu erschließen, um dann ein Möbelstück so zu bauen, dass es schnell kaputt geht und anschließend, nach kurzer Nutzungsdauer, bestenfalls noch als Feuerholz zu gebrauchen ist? (Genau das passiert in anderen Branchen auf nicht weniger dramatische Weise).

“Wir haben ein System geschaffen, das die Rationalität des Einzelnen mit tödlicher Präzision zur Grundlage eines kollektiven Irrsinns macht, das uns Entscheidungen treffen lässt, die innerhalb des Systems als klug, ja sogar vernünftig erscheinen, obwohl sie in Wahrheit von atemberaubender Dummheit sind”

Michael Schmidt Salomon

Wir brauchen einen Kulturwandel

Früher wurden Möbel wertgeschätzt – weil sie einen Wert hatten. 

In meinen Augen sollten wir die Art und Weise, wie wir über Konsum und Nachhaltigkeit sprechen, schreiben und nachdenken, verändern. Es geht bei einem nachhaltigen Leben nicht um Verzicht. Es geht vielmehr um Zugewinn. Und so sollten wir auch über Nachhaltigkeit sprechen. 

Es geht nicht darum, weniger Dinge zu haben, sondern darum, die Dinge wegzulassen, die uns nicht gut tun. 

Ich bin fest davon überzeugt, dass uns ein wertschätzender Umgang mit Möbeln, die wir aufgrund ihrer Einzigartigkeit lieb gewinnen, glücklicher macht, als die immer wiederkehrende Prozedur des Kaufs von austauschbaren Möbeln bei IKEA. Gebrauchte, alte Möbel tragen Geschichten in sich, sie bekommen einen Wert, weil wir ihren Wert schätzen. 

In meinen Augen darf verantwortliches Handeln innerhalb der planetaren Grenzen jedoch nicht alleine Aufgabe der Verbrauchenden sein. Gerade die Produzierenden müssen verantwortlich handeln und dafür brauchen wir klare, politische Rahmenbedingungen.  

Beleuchtete Kuppel des Reichstags. Hier müssen die Weichen gestellt werden, um Fast Furniture ins Museum der Geschichte zu verbannen.

Wir brauchen veränderte politische Rahmenbedingungen

Paradox an dieser ganzen Geschichte ist, dass die Vorgehensweise der großen Möbeldiscounter durchaus rationalen Wirtschaftsstrategien folgt, wie wir bereits an IKEAs Geschäftszahlen gesehen haben. Diese Strategien ziehen ihre Logik allerdings nur aus einer Binnenperspektive. Global und gesamtgesellschaftlich betrachtet sind sie der blanke Wahnsinn. Und sie funktionieren auch nur, weil die Kosten der Umweltschäden, die in Folge der Produktion de facto entstehen, nicht von denen getragen werden, die sie verursachen. 

Wir müssen also dringend bislang externalisierte Umweltfolgekosten einpreisen, damit Produkte einen ehrlichen und fairen Preis bekommen. 

Letztendlich sind Fast Furniture nur so billig, weil den Preis jemand anderes zahlt – unsere Umwelt, die Natur, das Klima – und letztendlich wir alle. 

Warum ich optimistisch bin

Graffiti auf Straße: "Better Days Ahead". Eine andere Zukunft ist möglich. Alternativen zu Fast Furniture sind da.

Diese Bestandsaufnahme der gewaltigen Probleme durch Fast Furniture ist zugegebenermaßen ziemlich ernüchternd. 

Ich möchte in diesem Blog jedoch positiv sein und eine optimistische Sicht bieten. Nicht auf Grundlage naiven Wunschdenkens, sondern weil es in meinen Augen einige Punkte gibt, die Grund für Optimismus bieten. 

In erster Linie denke ich an die vielen Menschen und Initiativen, die ich im Rahmen der Möbelwende bereits kennengelernt habe.  

Olivia Pellenat etwa rettet in Erfurt Möbel vom Sperrmüll und verwandelt sie in einzigartige Unikate. Menschen wie Youssef von Wohnkultur 61 oder die Leute vom Kiezbett arbeiten daran, den Berliner Möbelmarkt nachhaltiger zu machen. Sie alle zeigen, dass es anders geht und warten nicht, bis sich politisch etwas verändert. 

Mein persönlicher Eindruck ist zudem, dass viele Menschen mittlerweile den Wunsch verspüren, nachhaltiger und bewusster zu leben und zu konsumieren. 

Und das Schöne ist, wir haben so unglaublich viele Alternativen.

Das Internet macht es leicht, auf den diversen Plattformen hochwertige gebrauchte Möbel zu finden. Möbel second hand zu kaufen ist dabei nicht nur häufig günstiger, sondern vor allem stärkt diese Art des Möbelkaufs unsere Wälder und entlastet die Mülldeponien. 

Auch das Selberbauen ist eine tolle Möglichkeit, nachhaltig (kommt natürlich auf die verwendeten Materialien an) und günstig (auch hier spielen die Materialien eine Rolle) zu einem neuen Möbelstück zu kommen. Wie wäre es z.B. mit einem “schwebenden Hochbett” für 150 €?


Und wenn man einen Tapetenwechsel braucht, ist man auch dafür nicht auf IKEA angewiesen. Neben gebrauchten Möbeln kann man auch aus denen, die man bereits besitzt, etwas Neues entstehen lassen. Manchmal reicht dafür schon eine neue Farbe. Auch das Umfunktionieren von Möbeln und anderen Gegenständen ist eine gute Möglichkeit, etwas Abwechslung in die eigene Wohnung zu bekommen. Ideen dafür findest du zum Beispiel hier.

„Rasierwasser“ überlegte Johanson. Konnte es sein, dass ihm das Rasierwasser ausgegangen war? Unmöglich. Er war Sigur Johanson, der Lagerist der schönen Dinge.

Sigur Johanson, Der Schwarm

Zum Schluss möchte ich ein Plädoyer dafür halten, uns in einem Punkt ein Beispiel an Sigur Johanson zu nehmen, dem Lebemann und selbsternannten Genießer und Lageristen schöner Dinge aus Frank Schätzings “Der Schwarm”. 

Mit Lagerist*in meine ich hier natürlich keine Person, die gedankenl0s Dinge lagert, sondern eine Person, die sich bewusst mit den Dingen beschäftigt, die sie in ihrem Lager hat. Während es bei professionellen Lagerist*innen meist darum geht, Dinge platzsparend und kostengünstig unterzubringen, geben Lagerist*innen der schönen Dinge in meiner Vorstellung darauf Acht, nur Dinge in ihrem “Lager” zu haben, die ihnen guttun. 

Lasst uns zu Lagerist*innen der schönen Dinge werden, die wir gerne um uns haben und die uns ein gutes Gefühl geben, weil sie nachhaltig und fair produziert wurden. 

Vor einiger Zeit durfte ich Teil der ZDF Dokumentation planet.e: Fast Furniture sein. 

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2 Gedanken zu “Fast Furniture – warum wir diesen zerstörerischen Trend dringend stoppen müssen

  1. Danke für den längst fälligen Artikel. Wir und insbesondere die jüngere Generation spricht von Nachhaltigkeit auch in Verbindung zum Klimawandel, wandert aber in Scharen wie die Lemminge Richtung IKEA und Konsorten um sich dort ihren „eigenen Stil“ aufoktroyieren zu lassen, im festen Glauben somit ganz vorne mit dabei zu sein.

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    1. Danke für das Feedback, Thomas.

      IKEA und Co. tun ja auch alles Erdenkliche dafür. Genau wie wir alle die Möglichkeit haben, auf Alternativen auszuweichen, haben riesige Konzerne wie IKEA in meinen Augen die Pflicht, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Ich halte es für immens wichtig, dass real entstehende Kosten durch Umweltfolgeschäden von denen getragen werden, die sie verursachen. Derzeit bezahlen wir alle dafür, dass IKEA und Co. mit billigen Möbeln riesige Gewinne erzielen.

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