Unsere Geschichte

Es ist der 8. August 2017, etwa 21.30 Uhr. Wir merken sofort, dass sich gerade etwas Entscheidendes verändert hat. Es ist Dienstagabend und wir sitzen an vier verschiedenen Orten vor unseren Rechnern, nur virtuell durch eine einschlägige Software miteinander verbunden. Trotzdem kommt ein Gemeinschaftsgefühl auf. So könnte es klappen. Plötzlich formt sich eine konkrete Idee, vage Gedanken und diffuse Ziele verdichten sich zu etwas Greifbarem. Aus den SupiCycles werden die WoodCycles, die Geschichten erzählen.

Acht Monate zuvor treffen wir an einem trüben Novemberwochenende in Verden bei Bremen zum ersten Mal aufeinander. Wir, das sind Antonia, Elena B., Elena S., Sebastian, Timo und Yael, Teilnehmende des Kurses Zukunftspilot*innen 2016/17. Uns alle treibt die Motivation an, unser umweltpolitisches Engagement zu professionalisieren und während des einjährigen Kurses das Handwerkszeug für zielgerichtetes Campaigning zu lernen, indem wir selbst eine Kampagne planen und umsetzen. Zu diesem Zeitpunkt erahnen wir noch nicht, wie steinig der vor uns liegende Weg werden wird, es überwiegt die Vorfreude und Euphorie.

An diesem Dienstagabend im August 2017 ist diese Euphorie zurück. Es scheint, als sollten sich all die Recherchearbeit, die vielen Diskussionen, die offenen Fragen, um die wir uns ausdauernd im Kreis gedreht haben, zu einer Idee transformieren, die uns mit Zuversicht und Vorfreude erfüllt. Geschichten erzählen. Geschichten von Menschen, die es anders machen. Menschen, die sich auf ihre Art und aus ihrer ganz eigenen Motivation heraus dem scheinbar unaufhaltsamen Trend entgegenstellen. Dass es sie gibt, das wissen wir. Nun möchten wir sie aufspüren, wir wollen sie kennenlernen, verstehen, was sie machen und wieso sie es tun. Wir wollen ihre Geschichten erzählen. Geschichten der Achtsamkeit und Wertschätzung. Geschichten des Wandels.

Im Jahr zuvor in Verden haben wir das große Konzept der Kreislaufwirtschaft als unseren Ausgangspunkt festgelegt. In den folgenden Wochen haben wir uns mit Wertstoffkreisläufen, Abfallvermeidung, der Kurzlebigkeit von Produkten, Designfehlern, geplanter Obsoleszenz und Produktverantwortung von Unternehmen beschäftigt. Gleichzeitig haben wir uns mit Tools und Konzepten der Kampagnenplanung auseinandergesetzt, uns eine Arbeitsstruktur gegeben und unser Projekt in regelmäßigen Telefonkonferenzen vorangetrieben.

Wo die Reise hingeht, wurde zum ersten Mal klarer, als wir uns auf den Möbelkonzern Ikea als Adressaten unserer Kampagne festlegten. Ikea verkörpert vieles von dem, was wir während unserer Recherchephase als kritische Entwicklungen beobachtet haben. Was wir genau kritisieren, erfährst du hier.

Wir wollen uns mit Ikea messen? – uns ist klar, dass das ein Kräftevergleich wie zwischen David und Goliath ist. Um wirklich etwas ausrichten zu können, muss eine gute und schlagkräftige Strategie her. Also verbringen wir die darauffolgenden Wochen mit strategischen Fragen. Ziemlich schnell sind wir uns einig, dass wir kein Naming&Shaming betreiben wollen. Wir wollen etwas Ästhetisches, Schönes schaffen. Konfuzius hat einmal gesagt, dass man das Böse nicht direkt bekämpfen könne, da es sich dadurch nur verstärke. Der beste Weg sei der energische Fortschritt des Guten.

Darum wollen wir nun Geschichten über Möbel und Menschen, die mit Möbeln arbeiten, erzählen. Wir wollen durch unsere Geschichten die guten Ideen und Ansätze verbreiten, die es bereits gibt und so dazu beitragen, dass wir alle den Wert von qualitativ hochwertigen Möbeln wieder für uns entdecken und Einwegmöbel in das imaginäre Museum der Geschichte verbannen.

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Der Kurs Zukunftspiloten wird von der Bewegungsakademie organisiert und vom Deutschen Naturschutzring getragen.

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